
Gestalt
Name
Der Name Gestalttherapie kommt von der Gestaltpsychologie, die sich mit der Wahrnehmung unserer Konstruktionen der Wirklichkeit befasst. Die Gestalttherapie übersetzt die Gesetze der Gestaltpsychologie auf die Organisation von Erleben.
Veränderungen
"Änderungen finden von selbst statt. Wenn man tiefer in sich hineingeht, in das was man ist, wenn man annimmt, was da ist, dann ereignet sich der Wandel von selbst. Das ist das Paradoxe des Wandels."
Weltbild
Die Gestalttherapie basiert auf einem ganzheitlichen Weltbild. Der Mensch ist Teil der Natur, der in ein soziales und ökologisches Umfeld eingebunden ist. Er wird als Einheit von Körper, Seele und Geist gesehen.
Das menschliche Leben ist ein fortlaufender Prozess. Jede Situation ist durch innere Bedürfnisse, Gefühle, Erfahrungen und äußere Wahrnehmungen, Kontakte, Dialoge und Begegnungen gekennzeichnet, die stets komplex ganzheitlich miteinander verwoben sind.
Psychotherapie
Gestalttherapie konzentriert sich auf den individuellen Wachstumsprozess und geht von lebenslangem Wachstum aus. Wachstum vollzieht sich in der Beziehung zwischen Organismus und Umfeld.
Ausgangspunkt des Gestaltansatzes ist der gegenwärtige Prozess, das "Hier und Jetzt" der Wahrnehmung, des Erlebens und Handelns. Die Betonung der Gegenwart ist von großer Bedeutung und impliziert auch die vergangene Geschichte und die antizipierte Zukunft als gegenwärtige Zeitperspektive.
Gestalttherapie heilt durch Würdigung: Der Therapeut lässt den Klienten erleben, dass dieser selbst große Kräfte hat, die ihm das Überleben ermöglichen. Durch die Würdigung dieser Kräfte kommt der Klient in Kontakt mit seiner Fähigkeit, Lösungen seines Problems für sich zu finden.
Philosohpie
In der Zentrierung auf die zwischenmenschliche Beziehung und in der Übernahme der Verantwortung für das eigene Handeln kommt die existenzphilosophische Orientierung zum Tragen. Besonders die dialogische Philosophie Martin Bubers bildet eine bedeutsame anthropologische und ethische Grundlage der Gestalttherapie.
In der Gestalttherapie ist die personale Beziehung zwischen Klient und Therapeut von großer Bedeutung, denn in der therapeutischen Beziehung wird die heilende Kraft der Ich-Du-Beziehung erfahren und die Entwicklung der Ich-Du-Beziehungsfähigkeit unterstützt.Fliesstext Nummer eins.
Methoden
Es gibt ein paar grundlegende Regeln in der Gestalttherapie, die dem Klienten helfen, wieder den Kontakt mit sich selbst aufzunehmen.
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Das Hier und Jetzt-Prinzip:
Nur das ist wichtig, was der Klient jetzt und hier in der Gegenwart erlebt, fühlt und wahrnimmt. Gefühl und Erleben existieren nur in der Gegenwart, und mit diesem Gefühl und Erleben soll der Klient wieder in Berührung kommen. Die Vergangenheit interessiert soweit, als sie – als unerledigtes Geschäft – in die Gegenwart hereinreicht. -
Wie statt Warum:
Die Gestalttherapie will nicht erklären, sondern verstehen. Fragt man nach dem Warum und nach Ursachen, so führt dies zum darüber Reden, nicht zum Erleben. Die Wie-Frage dagegen hilft dem Klienten, sich selbst und seine Gefühle wahrzunehmen und zu erleben. -
Der Dialog:
Spricht ein Klient über seine Gefühle gegenüber seiner Mutter, kann die Therapeutin vorschlagen, direkt mit der Mutter zu reden.Ein solcher Dialog mit dem leeren Stuhl scheint künstlich und aufgesetzt zu sein. Gleichzeitig kann er jedoch in Kontakt mit den eigenen Gefühlen bringt und ein unerledigtes Geschäft hat hier und jetzt die Chance, erledigt zu werden. Ein Dialog ist auch zwischen zwei entgegengesetzten Strebungen (z.B. angepaßt und aggressiv) im Klienten möglich und findet nicht zuletzt auch im Rahmen der Therapie zwischen Therapeut und Klient statt. -
Prozess:
Gestalt betrachtet alles lebendige Geschehen als Prozess. Der Erforschung dieser Prozesse in der unmittelbaren Erfahrung im "Hier und Jetzt" wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Das Entdecken und Erfinden, das Ausprobieren eigener Wege und Lösungen wird jenseits von Ideologien und überkommenen Überzeugungen unterstützt.
Angebote
Einzeltherapie
Paartherapie
Lehrtherapie
Ziel
Gestaltarbeit hat zum Ziel, das Individuum, das Paar, die Gruppe, die Organisation darin zu bestärken, Kontakt zu ihren jeweiligen Fähigkeiten und Ressourcen aufzunehmen, um den vielfältigen Herausforderungen des Lebens mit lebendigem Interesse und wachem Gewahrsein begegnen zu können. Auf dieser Basis werden Veränderungsprozesse in Gang gesetzt.